Welche 4 Klassen der Europalette gibt es?

Welche 4 Klassen der Europalette gibt es? Unterschiede, Merkmale & Tipps

November 2025

Welche Europaletten-Qualitätsklassen gibt es?

Neben fabrikneuen Europaletten (EPAL) steht eine große Auswahl an überarbeiteten, gebrauchten und tauschfähigen Paletten zur Verfügung. Diese werden – je nach Zustand, Einsatz und Optik – in drei Qualitätsklassen unterteilt: A, B und C.

So finden Sie für jeden Einsatzzweck das ideale Preis-Leistungs-Verhältnis – egal, ob für Transport, Lagerung oder Hochregallager.

1. Neue Europaletten (Klasse „Neu“)

Neue Europaletten sind fabrikneu und entsprechen vollständig den EPAL-Normen.
Sie werden aus hochwertigem Holz gefertigt, sind hell in der Farbe und frei von Gebrauchsspuren.

Merkmale:

  • unbenutzt, helles Holz
  • keine Flecken, Beschädigungen oder Brandzeichen anderer Nutzer
  • maximale Tragfähigkeit und Lebensdauer
  • ideal für Export, Lebensmittelindustrie oder Hygienebereiche

Wenn Sie Paletten exportieren oder empfindliche Waren transportieren, sind neue EPAL-Paletten die sicherste Wahl.

2. Europalette Qualitätsklasse A

Die Qualitätsklasse A bezeichnet gebrauchte Europaletten in sehr gutem Zustand.
Sie sind hell sortiert, optisch fast wie neu und frei von Verschmutzungen oder Beschädigungen.

Merkmale:

  • keine Verschmutzung, optisch fast wie neu
  • hell sortiert und gut gepflegt
  • gebrauchsfähig für Lagerung, Transport und MFH*
  • alle vorgeschriebenen EPAL-Kennzeichen klar lesbar
  • keine abstehenden Splitter oder verdrehten Klötze
  • ISPM-15 / IPPC-Behandlung nicht garantiert

Einsatz:
Ideal für Unternehmen mit hohen Qualitäts- und Hygieneanforderungen, z. B. in der Lebensmittel-, Pharma- oder Exportlogistik.

3. Europalette Qualitätsklasse B

Die B-Klasse ist die Abstufung zur A-Palette und steht für gebrauchte, funktionstüchtige Europaletten mit leichten optischen Gebrauchsspuren.

Merkmale:

  • leichte Gebrauchsspuren zulässig
  • Holznachdunkelung erlaubt, hell/dunkel unsortiert
  • technisch voll funktionsfähig und tauschfähig im EPAL-System
  • alle Markierungen und Herstellerkennzeichen gut lesbar

Einsatz:

Empfohlen für Lager, Produktion und innerbetrieblichen Transport, wo Optik keine große Rolle spielt, aber Zuverlässigkeit zählt.

4. Europalette Qualitätsklasse C

Die C-Paletten sind deutlich stärker gebraucht und wurden bereits für mehrere Umläufe eingesetzt. Sie sind funktionstüchtig, aber optisch abgenutzt und nicht immer MFH-fähig.

Merkmale:

  • Gebrauchsspuren und sichtbare Nachdunkelung
  • MFH-Fähigkeit (maschinen- & fördertechnik­tauglich, hochregallagerfähig) nicht garantiert
  • dennoch gebrauchsfähig für Lagerung und Transport
  • entsprechen DIN EN 13698-1
  • frei von verpackungstechnischen Anhaftungen
  • mindestens ein Marken- und Herstellerzeichen lesbar
  • geruchsneutral

Einsatz:

Optimal für einfache Transportaufgaben, Einlagerungen oder als Reparaturgrundlage im Palettenhandel.

Übersicht über alle 4 Qualitätsklassen

Klasse Zustand Farbe Tauschfähig MFH Einsatzgebiet
Neu Unbenutzt, top Zustand Sehr hell ✅ Ja Export, Lebensmittel, Premium-Waren
A Sehr gut, kaum Gebrauchsspuren Hell ✅ Ja Handel, hochwertige Logistik
B Gebraucht, funktionstüchtig Mittelbraun ✅ Ja Lager, Transport
C Gebraucht, teilweise mit Mängeln Dunkel ✅ Ja einfache Lagerung und Transport

Was bedeutet MFH?

MFH = maschinengängig, fördertechnik­tauglich, hochregallagerfähig
Das bedeutet, dass die Paletten automatisch verarbeitet werden können – z. B. in Förderanlagen, Hochregallagern oder Verpackungslinien.

Nachhaltigkeit & Umweltaspekte

Die Europalette steht wie kaum ein anderes Transportmittel für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Durch ihre robuste Bauweise und klare Qualitätsklassifizierung kann sie mehrfach genutzt, repariert und recycelt werden – das spart CO₂, Holz und Energie.

Wie Paletten-Recycling Ressourcen schont

Jede wiederverwendete Palette reduziert den Bedarf an Neuproduktion.
Beschädigte Paletten werden in zertifizierten Betrieben aufgearbeitet, erhalten erneut das EPAL-Prüfzeichen und werden einer passenden Qualitätsklasse (A, B oder C) zugeordnet.
So bleibt der Werkstoff Holz im Umlauf, Abfall wird vermieden, und der ökologische Fußabdruck sinkt deutlich.

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

Besonders die gebrauchten Qualitätsklassen A, B und C verlängern den Lebenszyklus und senken den Materialverbrauch erheblich.
Am Ende ihrer Nutzung werden Paletten stofflich verwertet, etwa zu Holzpellets oder Pressspanplatten – ein konkreter Beitrag zur europäischen Kreislaufwirtschaft.

Warum gibt es unterschiedliche Palettenklassen?

Die Einteilung in verschiedene Palettenklassen ergibt sich aus der Nutzungshäufigkeit und dem Zustand jeder einzelnen Europalette.
Je öfter eine Palette im Umlauf ist, desto stärker sind Abnutzung, Verfärbung oder kleine Beschädigungen sichtbar.
Um diese Unterschiede klar zu definieren und ein faires Tauschsystem zu ermöglichen, werden Paletten in die Qualitätsklassen Neu, A, B und C unterteilt.

Im europaweiten Pooling System zirkulieren Paletten zwischen Herstellern, Speditionen, Handel und Industrie.
Nach jedem Umlauf werden sie geprüft, sortiert und gegebenenfalls repariert, bevor sie wieder in den Kreislauf gelangen.
So bleibt jede Palette tauschfähig und einsatzbereit, unabhängig von ihrer Qualitätsstufe.

Dieses System ermöglicht einen effizienten und nachhaltigen Palettenverkehr in ganz Europa – mit klaren Standards, hoher Transparenz und optimaler Ressourcennutzung.

Wirtschaftliche Betrachtung: Kosten & Rentabilität

Neben technischen und ökologischen Aspekten spielt bei Europaletten auch die Wirtschaftlichkeit eine entscheidende Rolle. Die Preise unterscheiden sich je nach Qualitätsklasse deutlich:
Neue Paletten sind die teuerste, aber auch langlebigste Variante, während A- und B-Paletten ein ideales Verhältnis aus Kosten und Nutzen bieten. C-Paletten hingegen sind die günstigste Option für einfache Transporte oder Einlagerungen.

Unternehmen, die große Mengen bewegen, profitieren zusätzlich von Tauschsystemen und Mietmodellen.
Im Pooling System werden Paletten nach Gebrauch einfach getauscht oder gegen eine Gebühr gemietet – das reduziert die Kapitalbindung und vereinfacht die Verwaltung.
Auch Pfandlösungen sind weit verbreitet: Die Palette bleibt Eigentum des Palettenpooling Dienstleisters und wird nach Rückgabe wieder in den Umlauf gebracht.

Wer die richtige Palettenklasse für den jeweiligen Einsatzzweck wählt, kann seine Logistikkosten um bis zu 30 % senken – bei gleichbleibender Funktionalität und nachhaltiger Ressourcennutzung.

Einsatzbeispiele aus der Praxis

Die unterschiedlichen Qualitätsklassen der Europalette zeigen ihren Nutzen in nahezu allen Branchen – von Handel bis Industrie. Jede Klasse bietet klare Vorteile je nach Einsatzbereich und Anforderung.

Einzelhandel & Supermärkte

Hier kommen meist A- und B-Paletten zum Einsatz. Sie sind sauber, stabil und optisch ansprechend – ideal für Warenpräsentation, Filiallogistik und Aktionsflächen.

Spedition & Logistikdienstleister

In der Transportlogistik zählen vor allem Tauschfähigkeit und Zuverlässigkeit. B-Paletten sind der Standard, da sie robust, preiswert und europaweit einsetzbar sind.

Industrie & Produktion

Für den innerbetrieblichen Materialfluss oder die Lagerhaltung genügen häufig B- oder C-Paletten, da hier Funktion vor Optik steht, aber Stabilität entscheidend bleibt.

Export & Lebensmittelbranche

In sensiblen Bereichen wie Lebensmittel, Pharma oder Tiefkühllogistik werden neue oder A-Paletten bevorzugt, um Hygiene- und Exportvorschriften zu erfüllen.

Wo jedoch höchste Hygieneanforderungen gelten – etwa bei Fleisch- oder Molkereiprodukten – kommen H1 Paletten zum Einsatz. Sie sind lebensmittelecht, desinfizierbar und resistent gegen Feuchtigkeit und Bakterien.

Häufige Fehler bei der Wahl

Auch bei genormten Europaletten können in der Praxis Fehler passieren – meist, weil die falsche Qualitätsklasse gewählt oder wichtige Details übersehen werden. Diese Versäumnisse führen nicht nur zu höheren Kosten, sondern auch zu Sicherheits- und Logistikproblemen.

Falsche Klasse für den Einsatzzweck

Einer der häufigsten Fehler ist die Verwendung einer ungeeigneten Qualitätsklasse.
Wird beispielsweise eine stark gebrauchte C-Palette für den Export oder für empfindliche Waren genutzt, kann das zu Schäden, Instabilität oder Reklamationen führen.
Umgekehrt sind neue Paletten für einfache Lagerprozesse oft überdimensioniert und zu teuer.

Ignorierte EPAL-Prüfzeichen

Jede tauschfähige Europalette trägt ein EPAL-Brandzeichen mit Hersteller- und Prüfcode.
Fehlen diese, handelt es sich nicht um zertifizierte Ware – das kann beim Tauschsystem oder Zollproblematisch werden.

Ungeeignete Paletten für Hochregallager

Nicht jede Palette ist MFH-fähig (maschinen- und fördertechniktauglich).
Gerade in automatisierten Lagern können verzogene Klötze oder beschädigte Bretter den Betrieb stören.
Achten Sie daher immer auf geprüfte Paletten der passenden Klasse – besonders bei Hochregal- oder Fördertechnik-Einsätzen.

Häufige Fragen zu den 4 Qualitätsklassen

Welche Europaletten-Qualitätsklasse ist für meinen Einsatzzweck die richtige?

Die Wahl hängt vom Einsatzbereich ab:


Für Export, Lebensmittel oder Hygienebereiche empfiehlt sich Neuware oder A-Klasse, da diese optisch und technisch einwandfrei sind.
Für Lager, Produktion oder innerbetriebliche Transporte reicht meist die B-Klasse, während C-Paletten für einfache Transportaufgaben oder als Reparaturgrundlage ideal sind.

Wie erkenne ich, ob eine Europalette original EPAL-zertifiziert ist?

Eine echte EPAL-Europalette trägt auf den seitlichen Klötzen das EPAL-Brandzeichen, den Herstellerstempel und das Länderkennzeichen.
Fehlen diese Merkmale, handelt es sich nicht um eine zertifizierte Tauschpalette – was im zu Problemen führen kann.

Was passiert, wenn ich eine zu niedrige Palettenklasse verwende?

Wird eine stark gebrauchte oder beschädigte Palette (z. B. Klasse C) für empfindliche oder schwere Güter eingesetzt, steigt das Risiko von Transportschäden, Instabilität oder Systemausfällen.
Wenn Sie also Europaletten kaufen, achten Sie darauf, die passende Klasse zu wählen.

Kann ich beschädigte Europaletten weiterverwenden oder reparieren lassen?

Ja, sofern der Schaden begrenzt ist.
Zertifizierte Reparaturbetriebe dürfen Paletten nach den EPAL-Richtlinien instand setzen und mit einem „EPAL REPAIR“-Stempel kennzeichnen.
Nach der Reparatur ist die Palette wieder tauschfähig und einsatzbereit.

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